Chronik

 

8. August 1986 

Baubeginn

 

29. Juni 1988 

Bauverhandlung an Ort und Stelle

 

11. August 1988 

Ausnahmebewilligung des Tiroler Natur – und Umweltschutzes für fünf Jahre

 

9. November 1988 

Erste Gerichtsverhandlung in Telfs. Triendl wird zur Abtragung des ca. 50 Tonnen schweren Steinmaterials verurteilt

 

21. August 1989 

Exekutionsverfahren gegen Triendl wegen 38.000.- ö.S./ca. 2800€ (errechnete Kosten für Abtragung des Steinkunstwerkes durch eine Baufirma)

 

August 1990 

Erscheinen des Bildbandes „Mythos und Kult in den Alpen“ von Hans Haid in welchem dem Tempel ein umfangreicher Beitrag gewidmet ist

 

20. April 1990 

Benefizveranstaltung im Kulturzentrum Utopia in Innsbruck zur Rettung des Apollontempels und Zahlung der Abrisskosten. Der Abriss wird vorerst verhindert

 

Mai 1990 

Schriftliches Ansuchen um ein Gespräch bzgl. des Steinkunstwerkes  mit Landwirtschaftsminister Franz Fischler (Keine Reaktion)

 

12. Juni 1990 

Österreichweiter Aufruf an namhafte Künstlerinnen und Künstler, sich mit dem Apollontempel zu solidarisieren. Prof. Oswald Oberhuber, Elfriede Jelinek, Hans Haid, Günther Nenning, Josef Hader, Gerhard Ruiss, Egon A. Prantl, Barbara Frischmuth, Anton Christian, Joshi Stieber, u.a. schicken Solidaritätsbezeugungen

 

12. Dezember 1990 

Parlamentsanfrage durch NR Lothar Müller und Kollegen an Landwirtschaftsminister Franz Fischler

 

5. Februar 1991 

Beantwortung und Befürwortung von Minister Fischler zur Erhaltung des Kunstwerkes

 

13. März 1992 

Zweite Gerichtsverhandlung (in Wien) Minister Fischler als Zeuge ändert seine positive Meinung gegenüber dem Steinkunstwerk. Erklärt unter Eid, er habe vom Steinkunstwerk zum ersten mal durch die Zeitung erfahren. Die Vertreter der Bundesforste garantieren den baldigsten Abriss des Apollontempels

 

14. Mai 1992 

Schriftliche Anfrage der Künstler  an neuem Jagdpächter um persönliches Gespräch mit ihm

 

12. Juni 1992 

Die österr. Finanzprokuratur, Abt. Bundesforste fordert die Zahlung ihrer Verwaltungskosten in Höhe von ö. S. 8.000.- /ca 580 € binnen 14 Tagen 

 

22. Juni 1992 

Neunstündiger Sitzstreik (Ankettung) der zwei Künstler vor dem ORF Zentrum in Innsbruck. Der ORF hebt aufgrund dieses Sitzstreikes sein Sendeverbot bzgl. des Steinkunstwerkes (schwebendes Verfahren mit der Republik Österreich) auf und sendet noch am gleichen Tag einen Beitrag über den Tempel

 

24. Juni 1992 

Solidaritätskundgebung für den Apollontempel vor dem goldenen Dachl in Innsbruck. Dr. Hans Haid provoziert Politiker und Schützen. Der Abriss wird erneut verhindert

 

24. Juni 1992 

Zweite Parlamentsanfrage durch  NR Lothar Müller und Kollegen

 

4. August 1992 

Beantwortung der zweiten Parlamentsanfrage durch Minister Fischler. Dieser steht nach wie vor hinter dem Projekt Apollontempel, diesmal jedoch nur, wenn Genehmigung seitens der Bundesforste besteht

 

6. September 1992 

Der neue Jagdpächter erklärt schriftlich, „er stimme dem Projekt Apollontempel nicht zu, da jegliche Beunruhigung die Jagdausübung negativ beeinflusse“ und er „diese Jagd durch Bestgebot erhalten habe und dadurch keinesfalls finanziellen Schaden  erleiden  möchte“

 

23. Juni 1993 

Ansuchen an das Amt für Natur – und Umweltschutz um Verlängerung der naturschutzrechtlichen Ausnahmebewilligung

 

27. August 1993 

Das Amt für Natur - und Umweltschutz erhebt keinerlei Einwände zur Erteilung des Ausnahmebewilligung für weitere fünf Jahre, jedoch ist, aufgrund einer Gesetzesänderung die Genehmigung des Grundeigentümers (Bundsforste) einzuholen

 

21. Oktober 1996 

Brieflicher Bescheid zur Akteneinsicht beim Amt des Tiroler Naturschutzes. Der zuständige Beamte Dr. Waldner  verlangt die Baugenehmigung der Bundesforste, anderenfalls sehe er sich gezwungen, den Tempel (mittlerweile ca. 150 Tonnen Steinmaterial) abreißen zu lassen

 

6. November 1996 

Brieflicher Bescheid vom Amt des Tiroler  Naturschutzes, in welchen sie erneut, nachdem  Dr. Waldner die Bearbeitung des Aktes nicht mehr inne hatte, eine Baugenehmigung der Bundesforste innerhalb zwei Wochen 

verlangen, anderenfalls, siehe 21.10.96

 

19. November 1996 

Die Künstler schicken einen Brief an die Tiroler Naturschutzbehörde, in welchem sie um Aufklärung für sie fadenscheiniger Gesetzgebungen bitten

 

23. Dezember 1996 

Die Künstler erhalten eine Antwort auf ihr Schreiben, zudem werden sie aufgefordert den Apollontempel bis 31. Oktober 1997 abzureißen, da sich dieser im Gewässerschutzbereich befindet. 

 

3. Jänner 1997 

Die Künstler legen Berufung gegen den Abbruchbescheid ein und berufen sich ihrerseits auf die Freiheit der Kunst. (Österr. Bundesverfassung vom 12. Mai 1982; Artikel 17 a) 

 

August 1997 

Die Künstler beschließen, den Innenraum des Tempels mit Steinen aufzufüllen und geben österreichweit ein Manifest über die widrigen Begebenheiten rund um den Tempel bekannt

 

März 1998 

Die Künstler erhalten vom Amt für Natur- und Umweltschutz neuerlich ein, Schreiben, in welchem die Berufung abgewiesen wurde. Weiters werden sie aufgefordert, das Steinkunstwerk bis 31.10.1998 abzutragen

 

April 1998 

Die Künstler legen Beschwerde beim österreichischen Verfassungsgerichtshof wegen „Verletzung der verfassungsgesetzlich 

gewährleisteten Rechte auch Gleichheit aller Staatsbürger vor dem Gesetz der Freiheit der Kunst“ ein

 

Juli 1999 

Der Verfassungsgerichtshof lehnt die Beschwerde der beiden Künstler ab und gibt den Fall dem österreichischen Verwaltungsgerichtshof weiter

BEGRÜNDUNG: 

„Der Verfassungsgerichtshof kann die Behandlung einer Beschwerde in einer nicht von der Zuständigkeit des Verwaltungsgerichtshofes ausgeschlossenen Angelegenheit ablehnen, wenn sie keine hinreichende Aussicht auf Erfolg hat oder von der Entscheidung die Klärung einer verfassungsrechtlichen Frage nicht zu erwarten ist“

 

Februar 2002 

Der Verwaltungsgerichtshof lehnt die Beschwerde der beiden Künstler ab und befiehlt den Abbruch

 

März 2002 

Die Tempelbauer wenden sich an den neuen Jagdpächter, ein bekannter Tiroler Schauspieler, welcher sich positiv über das Projekt äußert und verspricht Schritte zur Erhaltung des Steinkunstwerkes in die Wege zu leiten

 

August 2003 

Erstes Attentat auf den Apollontempel Der zugeschüttete Eingang wird bis zur Hälfte geöffnet und der oberste Kuppelring, sowie Teile der 16. Stufe werden zerstört und in den Innenraum geschmissen

 

Mai 2004 

Ein noch nie da gewesene Lawine gigantischen Ausmaßes fährt über den Tempel (mittlerweile ca. 400 Tonnen) hinweg und endet bis zur Hälfte des Sees. Am Kunstwerk selbst fallen nur ein paar Steine ab

 

21. Juli 2004 

An der Kuppel wird der Schlussstein gesetzt

 

September 2004 

Die Künstler beschließen, den Innenraum des Tempels freizulegen, die Steine werden zu einem Steg in den See verbaut, auf welchem eine Steinbank entsteht

 

8. August 2005 

Der Innenraum ist vollständig ausgeräumt, ein letzter Tombolapreis gefunden (die Künstler legten in den Steinmassen des aufgefüllten Innenraumes zahlreiche Stahlröhrchen bei, in welchen Zettel mit bestimmten Preisen beigegeben wurden z.B. ein Essen für 4 Personen, eine Flasche Rioja, Templelsiebdrucke etc)

 

August 2005 

Der Steinboden im Innenraumes wird  gelegt und der Thron gebaut

 

Juli 2005 

Beginn der Bauarbeiten am Außenboden vor dem Tempel

 

8.8.2006 

Fertigstellung des Tempels

 

Seit 2006

Errichtung eines Säulenganges mit sieben Säulen, die auf die sieben Weisen der griech. Mythologie hinweisen sollen

 

8.9.2007 

Fertigstellungszeremonie vor Ort

 

November 2007 

Erscheinen des Bildbandes „Geheimnisvolles Tirol“ von Siegfried Weger und Reinhard Hölzl, in welchem der Tempel erwähnt wird

 

 

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