Marsiade 1993 - 2000
Die Marsiade wurde im Jahr 1993 von Robert Tribus und Heinz Triendl ins Leben gerufen. Ursprünglich war sie gedacht, ein jährliches, künstlerisches Zusammentreffen unter Freunden zu schaffen, welches neben dem Bauen einer jährlich wechselnden Skulptur aus Schnee, auch Raum für Diskussionen, Künstlergespräche und Vernetzung bieten sollte.
Da die erste Skulptur dieser Marsiade (1993) bereits eine Höhe von etwa sechs Metern hatte, und sich zudem im Wirkungsbereich des Ranggerköpfl Skigebietes befand, war es unvermeidbar, dass die Fertigstellungsfeier dieser Skulptur nicht nur unter jenen Menschen stattfinden konnte, die an dem Werk mitgearbeitet hatten. Da viele Menschen interessiert fragten, wann und was da oben veranstaltet wird, blieb den Erschaffern wenig Zeit, etwas Konkretes wie Theater oder Performance auf die Füße zu stellen und man entschied sich zu Improvisationen und einigen Feuerwerkskörpern.
In diesem ersten Jahr besuchten etwa 40 Menschen die Darbietung, das sich jedoch von Jahr zu Jahr steigerte und letztendlich standen im Jahr 2000 (Venus) etwa 1000 Menschen am Gipfel des Ranggerköpfl´s um der etwa halbstündigen Aufführung beizuwohnen. Um die Logistik der jeweiligen Aufführung bewältigen zu können, behalf man sich durch unzählige Pistenraupenfahrten, welche das etwa zwei bis drei Tonnen schwere Sound- und Lichtequipement, die Requisiten und die Lebensmittel und Getränke für das Verpflegungszelt nach oben brachten. Die Marsiade wurde nur einmal im Jahr, am ersten Samstag im März (deshalb der Name Mars-iade) aufgeführt, wobei sich der Inhalt der Aufführung an den Geschichten der griechischen Mythologie anlehnte, die jeweils jährliche Thematik entsprach der mythologischen Bedeutung eines unserer Planeten.
Leider blieb der Planet Saturn, den sich die Künstler als Thema für das Jahr 2001 ausgesucht hatten, (es wäre der letzte zu huldigende Planet gewesen) auf der Strecke, da sich die öffentlichen Förderstellen des Landes Tirol querstellten, diesem wohl einzigartigen Projekt eine finanzielle Hilfestellung zu geben, obwohl sich die Marsiade mehr und mehr auch als touristische Aktion entwickelte; es gab sogar Busanfragen aus dem Ausland und die zahlreichen Glückwünsche der Menschen, die zuschauten, bestätigten den Erschaffern dieser Marsiade, dass sie mit ihrem Projekt im Fluss der Zeit standen, den die Bürokratie des Landes leider ausgetrocknet hat.